Catherine Deneuve, 42, französische Filmschauspielerin, soll künftig ihre Republik als Gipsbüste in Frankreichs Rathäusern vertreten. In einer Umfrage hatten die Hörer des Senders »Europe 1« entschieden, daß Frankreichs Revolutionssymbol »Marianne« die Züge des prallen Charmes von Brigitte Bardot gegen den spröden Charme der Deneuve tauscht. Zu einer künstlerischen Auffrischung konnten sich die Franzosen dann allerdings nicht durchringen: Unter 24, teilweise abstrakten Modellen (Photos rechts), ausgestellt in der Pariser Metrostation Bastille, gaben die U-Bahn-Fahrer vorletzte Woche einer klassizistisch faden Version (Photo rechts o.) der Bildhauerin Marielle Polska den Zuschlag. Das Satire-Blatt »Le Canard Enchaine« bezweifelte denn auch, daß »Marianne Deneuve« mit ihrer »kalten Schönheit, ohne Lächeln und ihrer platten Brust« das Bild des »fidelen Frankreich, das wir kennen« zeige. Die Schauspielerin erklärte, sie wolle die ihr zustehenden Einnahmen aus dem Verkauf ihres Abbildes an die Gefangenen-Hilfsorganisation Amnesty International abtreten. Wieviel in die Kassen von AI fließt, hängt nun von Frankreichs Bürgermeistern ab. Die müßten die neue Marianne kaufen - für etwa 850 Mark pro Stück.