Das Hamburger Heinrich-Pette-Institut will nicht länger mit seinem Namensgeber in Verbindung gebracht werden. Der schwadronierte einst von "sozialer Auslese".
Von 1933 an inhaftierten die Nazis politische Gegner in wilden Lagern. Der Dokumentarfilm "Zustand und Gelände" zeigt, wie sich Geschichte in unserer Umgebung ablagert.
Vor Militärgerichten rettet sie Nazi-Verbrechern das Leben. Später kämpft sie für Frauen und uneheliche Kinder. Die beeindruckende Geschichte der Juristin Helga Stödter
Dass der Documenta-Mitgründer Werner Haftmann einst bei der SA war, ist seit einer Weile bekannt. Nun sind neue Akten aufgetaucht: Hat er im Zweiten Weltkrieg gefoltert?
In den Hamburger Nobelvierteln hält sich der Glaube, die NS-Zeit sei dort weniger schlimm gewesen als anderswo. Recherchen des Historikers Jan Kurz zeigen das Gegenteil.
Aus der NS-Geschichte erwächst große Verantwortung für alle Deutschen. Eine Selbstbezeichnung wie "Menschen mit Nazihintergrund" würde bei der Aufarbeitung helfen.
Eine Hamburger Schulleiterin weigert sich 1942, jüdische Kinder aufzunehmen. Viele der Schüler werden deportiert. Erst jetzt wird die Geschichte aufgearbeitet.
NS-Täter erfuhren vor deutschen Gerichten lange Verständnis und Milde. Die Richter haderten mit dem alliierten Recht – und verteidigten auch ihre eigene Vergangenheit.
Günter Hess wuchs in einer Villa an der Elbe auf. Dann zwangen die Nazis seine Familie, ihr Zuhause zu verlassen. Heute wohnt er wieder auf dem Gelände.
Im Skandal um mutmaßlich rechtsextreme Polizisten in Nordrhein-Westfalen gibt es 30 Verdachtsfälle mehr als im November. Andere Beamte sieht Innenminister Reul entlastet.
Kritiker vergleichen das Infektionsschutzgesetz mit dem Gesetz von 1933. Eine gefährliche Diffamierung, sagt der BPB-Präsident. Dies missachte die historischen Fakten.
Die GEW nennt Max Traeger, ihren ersten Vorsitzenden nach dem Zweiten Weltkrieg, einen NS-Gegner. Ein Historiker widerspricht: Er habe bereitwillig der NSDAP gedient.
Hippies und esoterische Hausfrauen mögen ästhetisch mit der linken Mitte zu verwechseln sein. Wieso ihr Brückenschluss mit Rechtsradikalen Sinn ergibt, interessiert viele
Deutschlands schlimmster Serienmörder heißt Bruno Lüdke. So erzählte es ein Film, in dem Mario Adorf den Mörder spielte. Heute weiß man: Alles war gelogen.
Neun Millionen Deutsche waren Mitglieder der NSDAP. Wer waren sie – und warum traten sie ein? Das hat der Politikwissenschaftler Jürgen Falter analysiert.
Soll das Olympiagelände in Berlin von seiner Nazi-Architektur befreit werden? Nein. Viel besser wäre es, endlich ein richtiges Dokumentationszentrum vor Ort einzurichten.
Vor 80 Jahren begann die Hamburger Firma Tesch & Stabenow, das Giftgas Zyklon B nach Auschwitz zu liefern. Hinterher wollten die Chefs von nichts gewusst haben.
Die letzten Kriegstage machten aus der "Volksgemeinschaft" ein Heer plündernder Einzelkämpfer, denen der Tod Hitlers eher egal war. Nur einer wollte alles genau wissen.
Warum haben die Großeltern stets geschwiegen und sollte man mit Kindern ein KZ besuchen? Leserinnen und Leser schildern, wie sie mit der Erinnerung an die Schoah umgehen.
Die reflexhafte Gleichsetzung von Rechten und Linken stärkt nicht die Demokratie, sondern ihre Feinde. Sie hat dazu beigetragen, rechte Gewalt zu bagatellisieren.
Die ZEIT hat enthüllt, dass der Berlinale-Gründer Alfred Bauer in der NS-Filmbürokratie arbeitete. Mitarbeiter der Kinemathek verteidigen Bauer nun auf zweifelhafte Art.
Darf die AfD die Schweriner Linksfraktionschefin faschistisch nennen? Nein, entschied ein Gericht. Die AfD kündigt Beschwerde an – wegen eines Urteils zu Björn Höcke.
Zu Beginn der Zwanzigerjahre boomt das Kino. Wer keinen Zugang zu Theater und Oper hatte, schaut nun Filme und sieht darin die eigene Lebenswelt gespiegelt.
Zuletzt wurde oft an die Regierungsbeteiligung der NSDAP in Thüringen 1930 erinnert. Aber man paktierte dort schon 1924 mit Völkischen – auch zum Leidwesen des Bauhauses.
Die FDP in Thüringen wird nun doch nicht den Ministerpräsidenten stellen. Parteichef Christian Lindner kämpft um seine Glaubwürdigkeit. Kann er sich im Amt halten?
Ausgerechnet die fortschrittliche Kunstwelt tut sich schwer mit der Aufarbeitung ihrer NS-Vergangenheit. Das zeigt sich am Fall des Documenta-Übervaters Werner Haftmann.
"Ja, es gibt Ähnlichkeiten": Der Historiker Andreas Wirsching über die Zwanzigerjahre, die Krise unserer Demokratie und die Frage, wie viel NSDAP in der AfD steckt.
Alfred Bauer war der erste Direktor der Berlinale, nach ihm ist ein bedeutender Preis benannt. Was bis heute unbekannt ist: seine Position in der NS-Filmbürokratie.
Als Gedenkstättenpädagogin führt sie Schüler durch ein ehemaliges Konzentrationslager. Dabei stellt sie immer wieder fest, wie wenig viele über die NS-Zeit wissen.
Ein Mann distanziert sich von einer miesen Partei und geht in eine andere. Reicht das? Oder muss man, wenn nicht, alle Aussteigerprogramme für Neonazis sofort einstellen?
Der kindliche und der erwachsene Blick auf das Grauen der NS-Zeit: Caroline Link hat Judith Kerrs Kinderbuch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" brilliant verfilmt.
Wie nah stand Wilhelm, Prinz von Preußen, Adolf Hitler? Das Gespräch mit Heinrich August Winkler zu Entschädigungsforderungen der Hohenzollern hat viele interessiert.
Sigmund Freuds Essay "Das Unbehagen in der Kultur" ist 90 Jahre nach Erscheinen verstörend aktuell. Warum Unbehagen nicht verschwinden will, hat viele interessiert.
Renate Künast muss sich online beschimpfen lassen, hatte das Landgericht Berlin entschieden. Dagegen legte sie Beschwerde ein – und errang einen Teilerfolg.
Wilhelm von Preußen tat vieles im Sinne der Nazis. Nun folgern Historiker aus neuen Quellen, er habe Adolf Hitler in Wahrheit aufhalten wollen. Eine plausible Umdeutung?
Ein Gastbeitrag von Peter Brandt und Stephan Malinowski
"... als dass ich für die Nazis auch nur einen Schritt mache", soll Georg Elser gesagt haben. Vor 80 Jahren wagte er sein Attentat auf Hitler. Woher nahm er den Mut?
Aufgewachsen in Berlin-Marzahn, Söhne eines DDR-Kulturfunktionärs: der Maler Norbert Bisky und der Autor Jens Bisky über eine Erfahrung, die im Osten alle teilen
Die letzten NS-Täter stehen vor Gericht, doch nach dem Krieg kamen viele davon. Warum? Staatsanwalt Dietrich Kuhlbrodt erzählt, wie er ausgebremst und angefeindet wurde.
Harold James forscht zur Weimarer Republik. Er sagt: Die meisten Unternehmer damals waren keine Nazis, machten am Ende aber mit. Die Geschichte könnte sich wiederholen.
Noch immer tauchen Gewebepräparate von Menschen auf, die ermordet und von nazitreuen Ärzten seziert wurden. Warum räumt die Medizin so spät mit ihrer Vergangenheit auf?
Man muss die AfD differenziert betrachten und mit ihren Wählern im Austausch bleiben? Wer das glaubt, unterschlägt die Opfer von Rassismus. Und die westdeutsche Kultur.
Vor 75 Jahren endete die Geheimaktion 1005, mit der die Nationalsozialisten die Spuren ihrer in der Sowjetunion und Osteuropa begangenen Verbrechen tilgen wollten.
Der jungen Bundesrepublik ging es einfach gut. Selbst die oft kritisierte Weimarer Verfassung hätte nach 1949 funktioniert, sagt der Staatsrechtler Horst Dreier.
Bislang unter Verschluss gehaltene Akten zeigen, wie deutsche Beamte den Staat im Krisenfall ermächtigen wollten: Ein Gespräch mit dem Historiker Martin Diebel
Auf Facebook lassen sich leicht Nazidevotionalien kaufen und SS-Divisionen haben Fanseiten. Das ist oft verboten, doch das Netzwerk unternimmt kaum etwas dagegen.
Vor 100 Jahren tötete ein Rechtsextremer Kurt Eisner, den Gründer des Freistaats Bayern. Das Attentat zeigt, wie weit der antisemitische Hass da schon gestreut hatte.